Navigations-Apps auf dem Smartphone sind ungemein praktisch – leider aber auch große Stromfresser. Mehr als ein paar Stunden hält der Akku selten durch, selbst wenn der Bildschirm ausgeschaltet bleibt.
Was liegt da näher, als die tagsüber ungenutzte Energie des mitgeführten Stromgenerators zum Laden zu verwenden – die des Nabendynamos nämlich! Besonders auf längeren Radreisen und Touren, auf denen wenig Steckdosen am Weg liegen, ist das eine wesentlich nachhaltigere Lösung als das Mitschleppen mehrerer Powerbanks.
Um allerdings die Energie des Nabendynamos für die elektronischen Spielzeuge nutzbar zu machen ist wiederum etwas Elektronik in Form eines Ladegeräts vonnöten. Es gibt diese Ladegeräte als Bastelsatz zum Selberlöten oder fertig konfektioniert, für die Lenkertasche, für die Montage am Rahmen oder auch ganz elegant im Gabelschaft verschwindend, mit oder ohne Pufferakku, im Scheinwerfer integriert, mehr oder weniger ansehnlich und mit unterschiedlicher Leistung.
Wer sich einen Überblick verschaffen möchte: in der kostenlosen Online-Zeitschrift Fahrradzukunft wurden die meisten der auf dem Markt befindlichen Geräte nach und nach akribisch getestet und bewertet. Auf diesem Wege auch noch mal herzlichen Dank an Andreas Oehler, der diese Tests neben seiner eigentlichen Arbeit als Maschinenbauingenieur bei Schmidt Nabendynamo durchgeführt und die Ergebnisse aufgeschrieben hat.
Cinq The Plug V Plus

Beim weiterentwickelten Plug 5 Plus ist ein Pufferakku integriert und sitzt zusammen mit der Ladeelektronik im Gabelschaftrohr. Der Kopf konnte durch den kleineren USB-C-Anschluss flacher und formschöner werden als der seines Vorgängers, statt mit einer Gummikappe wird die Anschlussbuchse hier durch einen drehbaren Aluminiumring verschlossen. Die bei elektronischen Bauteilen zuweilen auftretenden elektronischen Kinderkrankheiten sind bei diesem Produkt leider noch nicht ganz überstanden. Wenn er funktioniert, lädt der Plug V mit einer hervorragenden Ladeleistung schon ab etwa 12 km/h. Wenn er allerdings ausfällt, fällt auch die Beleuchtung mit aus! Wer also wirklich eine weite Reise plant sollte deshalb bis auf Weiteres eher eines der anderen hier aufgeführten Geräte verwenden.
Vorsicht auch bei Flugreisen: ein Li-Ion-Akku darf wegen der potentiellen Brandgefahr nicht in den Laderaum eines Flugzeugs, das Gerät müsste also vor dem Flug aus dem Gabelschaft ausgebaut und im Handgepäck verstaut werden!
Preis: 259,00€
Cycle2Charge V3
Um die durch den Appcon 3000 entstandene Lücke zu füllen, haben wir jetzt den Lader von Cycle2Charge im Programm.
Bei der aktuellen Version 3 wurde die Kompatibilität zu diversen Endgeräten verbessert, der jetzt integrierte Mikroprozessor passt das Ladeverhalten kontinuierlich an das zu ladende Gerät und die aktuelle Geschwindigkeit an.
Ähnlich wie die Geräte von Cinq wird er anstelle der A-Head-Kappe montiert, der USB-Anschluss wird durch Drehen der Kappe verschlossen.
Die Ladeleistung ist sehr ansehnlich, bereits bei 12km/h sind es 500 mA, bei 21 km/h wird der maximale Ladestrom von 1000 mA erreicht.
Preis: 79,95
Busch & Müller USB-Werk

©Markus Moellenberg
Das USB-WERK gibt 5 V Spannung und bis zu 500 mA Stromstärke ab. Ein integrierter kleiner Pufferakku stellt sicher, dass auch bei langsamer Fahrt und kurzen Stopps die Spannungsversorgung konstant bei 5 V bleibt.
Die abgegebene Ladespannung ist zwar geringer als die der vorangegangenen Geräte, wer aber nur ein GPS-Gerät oder ein älteres Smartphone mit kleinerem Bildschirm laden möchte findet im USB-Werk ein zuverlässiges und verhältnismäßig günstiges Gerät.
Preis: 109,90€
Das leistungsstärkere E-Werk hat zwar keinen Pufferakku, dafür sind aber Spannung und Stromstärke einstellbar. Es lädt schon ab ca. 8 km/h und bei nur 15 km/h so schnell und leistungsstark wie ein Standard-Netzgerät.
Leider steigen wegen des fehlenden Pufferakkus und dem damit verbundenen schwankenden Ladestrom (im Stadtverkehr zB) zickig veranlagte Geräte von Garmin oder Apple gerne mal aus, wir empfehlen daher das Zwischenschalten einer externen Powerbank.
Preis: 179,90€
Die sehr empfehlenswerte Weiterentwicklung von E- und USB- Werk ist das
Busch & Müller K-Werk

E-Werk, K-Werk und USB-Werk werden mit umfangreichem Befestigungsmaterial und Zubehör ausgeliefert.
Und das Beste kommt zum Schluss.
Die derzeit sicherlich smarteste Lösung für die Energieversorgung am Rad ist der:
SON-Ladelux
Hier ist die Ladeelektronik in den Scheinwerfer integriert. Der verfügt darüberhinaus über ein zusätzlich schaltbares Fernlicht – gespeist aus dem ebenfalls integrierten Pufferakku.
Bedient wird der Scheinwerfer über einen Lenkerschalter, das Ladekabel wird per Magnet daran befestigt. Feuchtigkeit kann so nirgendwo eindringen.
Der Ladelux ist eines der sehr wenigen Geräte, bei dem Scheinwerfer und Ladefunktion gleichzeitig betrieben werden können!
Komplettpreis mit Schalter und Ladestecker (Lightning oder USB-C) in Abhängigkeit von Anschluss und Kabellänge: ab 459,00€
Wir haben einen leihbaren Test-Scheinwerfer im Laden für alle, die ihn erst einmal ausprobieren wollen sowie ein großes Display zum Anfassen und Ausprobieren, kommt gerne vorbei!
Hier noch ein paar Tipps für nützliche Smartphone-Apps:
Großartig für Navigation innerhalb der Stadt. Gibt verschiedene Routen vor: die fahrradfreundlichste, die kürzeste und ein bis zwei Kompromiss-Routen. Fahrradfreundlich bedeutet in diesem Fall: weg vom Autoverkehr, was zT skurrile, aber sehr schöne Umwege beinhaltet. Auch über Land ist diese tschechische App sehr nützlich.
Super für Touren ins Grüne, weltweit! Es gibt eine Vielzahl an Routen – nicht nur zum Radfahren – zum Runterladen und nachfahren / -wandern. Die meisten von uns nutzen Komoot inzwischen für unsere Ausfahrten, schöne Touren zum Nachfahren sind hier hinterlegt
Navigieren und vernetzen in der Stadt. Obendrein bekommt man seine eigene Heatmap mit den meistgefahrenen Wegen. Die gewonnenen Daten werden mit Stadtplanern geteilt um sinnvolle Radrouten zu planen.

