Auf dieser Seite gibt es folgende Umrechner:
die Entfaltung bei Kettenschaltungen, Nabenschaltungen von SRAM, Shimano und Rohloff sowie die Entfaltung für Pinion-Getriebe.
Übersetzung und Entfaltung:
Das Grössenverhältnis, bzw. das Verhältnis der Anzahl der Zähne zwischen Kettenblatt und Ritzel nennt man Übersetzung. Zusammen mit dem Umfang des Laufrades kann man die Entfaltung errechnen.
Die Entfaltung – der mit dem Fahrrad mit einer Kurbelumdrehung zurückgelegte Weg in Metern oder Zentimetern – errechnet sich wie folgt:
Zähne Kettenblatt / Zähne Ritzel x Laufradumfang (2R x π)
Bei einer Getriebeschaltung muss man neben der Grösse des Kettenblattes und des Ritzels an der Nabe auch noch die Sekundärübersetzung des Getriebes berücksichtigen. In unserer Tabelle ist die Getriebeübersetzung für jeden Gang bereits hinterlegt.
Entfaltung bei Kettenschaltungen
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Entfaltung der Rohloff Speedhub
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Entfaltung bei Nabenschaltungen
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Entfaltung bei Pinion Getriebeschaltungen
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ritzelrechner
Eine weiterer, sehr umfangreicher Ritzelrechner findet sich hier:
www.ritzelrechner.de
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Die Sekundärübersetzung einer Getriebeschaltung kann zwar nicht verändert werden. Aber durch die Variation von Kettenblatt und Ritzel ist eine Anpassung an spezielle Bedürfnissen gut möglich. Die Getriebe der Nabenschaltung bieten je nach Modell 3 bis 14 Gänge, das Tretlagergetriebe von Pinion 9, 12 oder 18 Gänge bzw. Übersetzungen der Primärübersetzung (Kettenblatt / Ritzel) an.
Um einzelne Getriebeschaltungen und Ihre Gänge zu vergleichen, betrachtet man am besten die Entfaltung: den Weg des Rades, der mit einer Kurbelumdrehung zurückgelegt wird.
Eine Entfaltung die kürzer als 250cm ist würde man als leicht oder berggängig bezeichnen.
Zwischen 250cm und 550cm liegt das breite Mittelfeld.
Mit Entfaltungen über 550cm kann man in der Ebene leicht 30km/h und mehr erreichen.
Entfaltungen über 650cm sind für sportliche FahrerInnen und nur mit Kraft oder bergab gut zu treten. (z.B. eine Übersetzung von 650cm mit 70 Umdrehungen/min getreten ergeben eine Geschwindigkeit von ca. 27,3 km/h)
Sollten Sie sich für ein 28″ Rad entscheiden, liegt der Radumfang +/- bei 220cm. Sie können es aber auch genauer ausrechnen (siehe Formel weiter oben).
Kettenblatt und Ritzel, vom Fahrradhersteller montiert, bieten in der Regel eine an den Verwendunszweck angepasste Übersetzung. Möchte man Sie verändern, lässt sich am einfachsten das Ritzel tauschen (i.d.R. zwischen 15 und 24 Zähnen). Dies ist vom Material- und Montageaufwand her mit den geringsten Kosten verbunden. Zu beachten ist hierbei allerdings die vom Hersteller vorgegeben Höchst-Zähnezahl. Das durch ein unzulässig großes Ritzel verursachte hohe Drehmoment kann das Getriebe zerstören.
Eine Veränderung am Kettenblatt kann u.U. umfangreiche und damit teure Montagen an Kurbel, Innenlager und Kettenschutz bedeuten. Die früher übliche Kurbel mit einem 46er Kettenblatt wird kaum noch verbaut. Häufig dagegen Kurbeln mit 38 Zähnen. So haben z.B. die meisten Nabenschaltungs-Modelle der VSF-Fahrradmanufaktur eine Übersetzung von 38 / 16 Zähnen.
Hier die grafische Darstellung der Übersetzungen für die Räder der VSF-Fahrradmanufaktur (Stand 2016):
Gangentfaltung in einem neuen Fenster öffnen.
Beim Gates-Riemenantrieb sind die Möglichkeiten individueller Gestaltung begrenzt. Da der Riemen eine fixe Länge hat, müssen Riemenlänge, Zähnezahl der Zahnscheiben und Kettenstrebenlänge zueinander passen. Bestimmen lässt sich das am Besten mit dem Belt-Calculator auf der Seite von Gates.
Die Getriebenaben im Vergleich:
7-Gang Naben decken ohne Probleme den ganzen Übersetzungsbereich ab, den man als Stadt- und Tourenfahrer braucht, so lange es nicht mit Gepäck in die Berge geht. Im direkten Vergleich sieht man, dass die SRAM Super 7 Nabenschaltung über einen etwas grösseren Übersetzungsbereich verfügt: die Differenz vom 1. zum 7. Gang liegt bei 305% bei der SRAM Super 7 und bei nur 245% bei der Shimano Inter7. Leider wird nur noch letztere produziert, SRAM-Getriebenaben finden sich nur noch im Gebrauchtmarkt.
Übertroffen werden diese beiden Schaltungen seit 2004 noch von der Nexus-8 von Shimano. Sie hat den gleichen Gesamtübersetzungsbereich wie die SRAM Super 7, aber durch ihre 8 Gänge ist sie feiner abgestuft. Die Alfine-8-Gang Nabe von Shimano ist leichter, sieht wesentlich edler aus und ist, was die Bedienkräfte angeht, die bequemste Schaltung am Markt.
Ähnlich angenehm mit Schrittschalter zu schalten ist die seit 2010 erhältliche Alfine 11 . Leider sind zwei der drei zusätzlichen Gänge obendraufgepackt worden, es gibt also keine zusätzlichen Berggänge, aber „Langsamtreter“ werden mit diesem Antrieb sehr glücklich werden.
Die 5-Gang von SRAM war eine schöne Alternative für alle, denen 7 Gänge zu viel waren. Auch die sehr kompakt gestufte Inter-4 von Shimano, die auch als Automatikgetriebe angeboten wurde, war eine sehr attraktive Schaltung für den Stadtverkehr ohne größere Steigungen. Leider sind sie vom Markt verschwunden, so wie auch alle anderen SRAM-Getriebenaben verschwinden werden: die Produktion wurde 2016 eingestellt.
Die beiden 3 Gang Modelle von SRAM T3 und Shimano Inter 3 sind ähnlich übersetzt und bieten ein ausreichendes Spektrum für den Nahverkehr in der Stadt. Allerdings passen sie auf Grund ihrer schmalen Baubreite nicht in moderne, stabile Rahmen mit 135mm Hinterbaubreite und sind deshalb an guten Stadträdern selten zu finden. Um jedoch ein altes Rad mit schmalem Hinterbau mit einer Schaltung auszustatten, sind sie ideal.
Zuverlässige Sturmey-Archer 3-Gang Naben sind bei uns in den Brompton-Falträdern zu finden. Um das kompakte Faltmaß zu erreichen ist auch hier eine Nabe mit schmalerem Einbaumaß vonnöten.
Die 14 Gang Getriebenabe von Rohloff sowie die seit 2013 erhältlichen, im speziellen Tretlagergehäuse sitzenden Pinion-Stirnradgetriebe, die es in zwei 9-Gang Versionen, einer 12- und einer 18-Gang Ausführung gibt, sind von ihrem Übersetzungsspektrum her mit Kettenschaltungen vergleichbar. Das Pinion 18-Gang Getriebe übertrifft mit seiner Gesamtübersetzung von 636% sogar noch die beste MTB-Schaltung.
Die Rohloff-Getriebenabe ist unumstritten die robusteste am Markt. Sie hat sich auf unzähligen Radreisen bewährt, ist für Tandems zugelassen und man könnte sie ohne Übertreibung als nahezu unzerstörbar bezeichnen.
Mit Pinion hat Rohloff jedoch ernsthaft Konkurrenz bekommen. Das massive Stirnradgetriebe ist für Alltag und Reise konzipiert. Wie das Rohloff-Getriebe auch läuft es im Ölbad im hermetisch verschlossenen Gehäuse, was eine lange Lebenszeit garantiert.
In einer ganz eigenen Liga spielt die stufenlose NuVinci N360 bzw. jetzt Enviolo – Nabe. Statt Zahnrädern sorgen hier große Kugeln für die Kraftübertragung in der Nabe, der Übersetzungsbereich von 360% bei unendlich vielen „Gängen“ ist völlig ausreichend für die Stadt und für Touren in nicht allzu bergigem Terrain. Schalten lässt sich auch unter Vollast. Allerdings ist der Wirkungsgrad deutlich schlechter, gerade bei wattstarken Antritten gibt es Schlupf und die Leistung bleibt auf der Strecke. Ein relativ hohes Gewicht hat die Nabe zudem.